Wer von Wolfenbüttel einen Ausflug ins benachbarte Magdeburg in Sachsen Anhalt
machen möchte, der hat dazu mehrere Möglichkeiten:
Entweder er gondelt über die B1, das braucht jede Menge Zeit und offenbart so manch
bauliches Versäumnis seitens der Politik.
Oder er begibt sich in den Nudeltopf A2, wo man eigentlich immer ordentlich Betrieb
und entsprechend große Chancen auf nen schicken Superstau hat. Auch blöd.
Die dritte Möglichkeit ist die sogenannte "Goslarer Autobahn" A36. Diese führt ca
30 km südlich der A2 direkt parallel zu dieser von kurz vor Bad Harzburg bis Bernburg.
Die A36 ist verglichen zur A2 fast gänzlich leer. Hier kommt man schnell voran, und
durchquert mit dem Vorharz eine regelrechte Bilderbuchlandschaft. Zur einen Seite hat
man eine klassische Tiefebene, aus der höchstens mal das eine oder andere Windrad heraus-
lugt, zur anderen Seite tun sich die Höhenzüge des Harzes auf. Traumhaft...
An den Städtchen wie Wernigerode, Quedlinburg oder Aschersleben führt die A36 weitläufig
vorbei. Und auch Heimburg erscheint nur kurz auf dem Wegweiser zur Abfahrt, zu Gesicht
bekommt man den Ort nicht direkt.
Ganz anders ist das mit der Location zur "Heimburger Metal Nacht", dem örtlichen Festival,
zu dem wir geladen waren. Dieser Festival Ground ist keine zwei Kilometer von der A36 weg,
man kann es von der Autobahn aus nicht übersehen: Mitten in der traumhaften Tiefebene
erhebt sich ein kleines Mini-Wacken mit Autos, Zelten, Fahnen. Sehr geil das alles...
Im Gegensatz zum Erscheinungsbild ist die Orga dieses Festivals alles andere, als Mini.
Die Mädels und Jungs ruppen sich im wahrsten Sinne des Wortes ihren Hintern auf, um alles
so grandios und professionell, wie möglich über bzw auf die Bühne zu bekommen.
Nachdem wir also um die Mittagszeit eingecheckt hatten in Heimburg, wiess man uns unser
Backstage-Zelt zu und klärte uns über die Getränke Modalitäten auf. Letzteres war einfach:
Es gab einen Kühlschrank, und was drin war, durften wir uns nehmen.
In unserem Zelt bereiteten wir uns dann auf unseren Gig vor. Umklatern, aufmunitionieren,
Schwerter schärfen. Dabei war alles so chillig, wie nur möglich. Dann war unsere Showtime
gekommen, bzw wir waren mit Aufbauen dran. Auch hier bewiesen die Heimburger Mädels und
Jungs eine professionelle Ruhe und hohe Fachkompetenz. Und ehe wir uns versahen, stand der
Sound. Dann ging es los. Schönen guten Tag, und Achterbahn...
Unsere Heimburger Stunde wurde zu einem dieser Gigs, die man nicht vergessen wird. Wir
hatten einen Slot am frühen Nachmittag, und es waren noch nicht wirklich ganz so viele
Leute auf dem Festivalgelände, aber die Fans, die da waren, vollführten wahrlich ein
Mordsspektakel. Sie bangten und tobten, wie die Irren, und es ist nur schwer vorstellbar,
daß es mit 10.000 stille stehenden Besuchern auch nur halb so geil gewesen wäre, wie mit
diesen 75 Bangmaschinen. An dieser Stelle ein Gruß an unsere Anne, die natürlich ganz vorne
mitmischte.
Nach einer Stunde war dann Ruhe im Karton. Die Fans waren glücklich, und wir glückselig.
Und Heimburg durfte sich als "gerockt" betrachten...
Hier kommen wir gerne wieder her...
Also: Danke an alle und: PROST!!!