14.11.2014, Wasbüttel
14.11.2014, Beerdrinkers and Hellraisers Wasbüttel "Überraschungsparty"... Wer hat noch nicht von diesem Brauch gehört, ein Geburtstagskind damit zu überraschen, daß, wenn es nach Hause kommt, all seine Freunde bei ihm zu Haus auf der Matte stehen, feiern wollen bis der Arzt kommt, und auch noch selbstständig für Speis und Trank gesorgt haben? Dieser Brauch ist so schön, wie er irreal ist, da man hierzu ne Menge zu organisieren hat. Wenn man es das allerdings gut hinbekommt, dann ist die Überraschung natürlich um so schöner. Solch eine Überraschungsparty sollten wir hier in Wasbüttel bespielen, einen 50.Geburtstag, an dem man das Wort "Fünfzig" zwar gar nicht erst in den Mund nehmen sollte, allerdings niemand genau wußte, warum eigentlich nicht... :-) Entsprechend war das Motto, welches auch auf den eigens hierzu verschönerten "Lingua Regis" Shirts prangte dann auch: "No fear for fifty"... Es war halt alles ein wenig heimeliger auf diesem Gig. Alles sehr privat, und irgendwie kamen wir uns alle wie kleine Verschwörer vor, die hinter vorgehaltener Hand in einem fort heimlich vorfreudig kicherten. Micha, einer der besten Freunde des Geburtstagskindes Rainer und einer der Hauptorganisatoren der Fete, brachte es auf den Punkt: "Ich freu mich, wie´n Schnitzel...!". Gegen 16.00h rückten wir mit unserem Geraffel an, um uns im Wohnzimmer des Jubilanten erstmal breit zu machen. Der Sound stand dann gegen 17.30h, selbstverständlich gingen dabei wieder diverse Kabel kaputt, die wir in die magische Kabelkiste warfen, aus der wir als Ersatz Kabel fischten, die das letzte mal kaputtgegangen und in der Kabelkiste gelandet waren, aber nun wieder funktionierten. Von selbst... :-) Magische Kabelkiste eben... :-) Um 18.15h war es dann soweit, der Geburtstags-Rainer rollte auf seinen Hof, den Feierwütigen direkt in die Arme. Er war von seiner Kollegin tatsächlich bis spät am Abend mit irgendwelchen Terminlichkeiten hingehalten worden, und es hätte uns nicht verwundert, wäre er mit ner richtigen Kack- Laune aus seinem Auto geklettert. Wer bleibt Freitag Abend schon gern länger, als er muß? Doch bevor Rainer noch irgendwas sagen konnte, legten sein Sohn, seine Freunde Micha und Uwe, sowie dessen Sohn im Hof schon mit einem einstudierten "Die for Metal" los. Quasi "die andere Band" des Abends. Cool. Damit verfiel Rainer erstmalig in den Zustand der Sprach- losigkeit vor lauter Freude. Nach dem kurzen Intermezzo der Band ging der Feiertroß geschlossen auf Rainer los, was ihn immer wieder der Sprachlosigkeit auslieferte. Der erste Teil der Überraschung war also schonmal geglückt. Nun kamen wir an die Reihe. Während der "Hof-Band" hatten wir mucksmäuschenstill im Wohnzimmer verharrt, auf unseren Einsatz wartend. Jetzt ging ich raus, mit dem Bass über der Schulter und einem Shirt für Rainer in der Hand. Man muß wissen, daß Rainer unsere Truppe schon einige male live gesehen hat, uns also kennt. Daher überblickte er schnell die Situation, und fandt sogar die Sprache wieder, als er mich erblickte: "Ach Du Scheisse...!!!", klang es aus seinem Mund, und selten habe ich dieses böse Wort mit so freudigem Unterton gehört... :-) Nun bat ich den Hausherren, mir in sein Wohnzimmer zu folgen, und mit seinem Eintritt brach unser Reigen bunter Metal-Melodien über ihn und seine ihm folgenden Gäste herein. Jetzt kannten Freude und Erstaunen keine Grenzen mehr. In zwar gemäßigter, aber immer noch dröhntauglicher Lautstärke walzten wir unseren Set durch Rainers Wohnzimmer. "Wir", das waren an diesem Abend Nico, Accy, Jensi UND Patsche, der zwar eigentlich 4 Wochen vorher in Eschwege seine letzte Show gespielt hatte, aber heute trotzdem nochmal mitmischen wollte, da er zufällig noch in Deutschland weilte. Nur zum dritten Track "Guardians of the king" gesellte sich statt Patsche der Gitarrist der "Hof-Band" Uwe zu uns, um uns an der Rhythmus-Klampfe zu begleiten. Uwe ist Rainers Freund und Nachbar, und für Rainer war es die reinste Freude, Uwe endlich mal in einer Band zocken zu sehen. Uwe ist nämlich ein wirklich guter Gitarrist, der sich aber nicht durchringen kann, einer Band beizutreten... Danach folgten knapp anderthalb Stunden Programm von und mit uns, wobei das Publikum teilweise schon recht steil ging. Und das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Trugen zwar fast alle Anwesenden jene modifizierten "Lingua" Shirts, so waren die meisten musikalisch mit Sicherheit nicht im Old School Heavy Metal beheimatet... Und so waren es denn zum Ende wieder viele, die zugaben, "mit Metal nichts zu tun zu haben", uns aber "voll geil" zu finden... Freu... Micha freute sich mittlerweile schon wie ein XXL-Schnitzel, und die ganze Bude bebte in unserem Sound. Alles sprang, hüpfte, gröhlte... - und als wir zum Ende dann auch noch den alten Flippers-Gassenhauer "Die rote Sonne von Barbados" intonierten, begannen sogar einige, zu tanzen... Job gemacht, würde ich sagen. Nach unseren anderthalb Stunden waren wir fix und alle. Wir hatten eine super Show gegeben, hatten noch einmal Patsche an unserer Seite, und hatten nun nur noch Durst. Welch eine Feier! Wir blieben nun noch als Ehrengäste auf Rainers Party, und tranken manch guten Schoppen mit unseren neuen Freunden. Gegen 3.00h nachts ging es dann ins Hotel. Wasbüttel Du hast gerockt! Und Rainer: Du hast echt coole Freunde! Prost! PS: Spät, gegen 1:00h, als Patsche schon längst weg war, bestand Rainer darauf, daß Accy Rainers Klampfe noch mal live checkte. Also hobbelten wir mit voller Runkel nochmal schön auf und dröhnten volle Pulle noch einmal 4 Tracks in die Nacht... DAS war echter Rock´n´Roll, auch wenn es am nächsten Tag mündliche Verweise aus der direkten Nachbarschaft gab. Na, wenigstens waren die Schutzgeister nicht da... Rainers Klampfe ist jedenfalls spitze... :-) |